Von 29. Juni bis 5. Juli 2016 fand unser Arbeitstreffen auf Gut Siggen statt.
Ein interdiszplinäres Arbeitstreffen für zugängliches Deutsch (nicht nur) für Geflüchtete
Initiatorinnen: Angela Leinen (Juristin, Autorin und Lektorin) und Kathrin Jurgenowski (Autorin, Lektorin und Trainerin)
Menschen, die neu in Deutschland ankommen, verfügen häufig nur über geringe oder gar keine Deutschkenntnisse. Trotzdem sind sie mit einer Schriftsprache konfrontiert, die selbst für deutsche Muttersprachler schwer zu verstehen ist. Auch die viel genutzten Übersetzungs-Apps sind keine zuverlässige Hilfe.
Zur Tagung „Willkommen: Deutsch“ versammelte sich ein Team aus Wissenschaft (Linguistik, Deutsch als Fremdsprache, Übersetzungswissenschaften) und Praxis (Menschen mit eigener Migrationserfahrung, Mitarbeiter/innen aus der Flüchtlingshilfe, Anwender/innen von Übersetzungssoftware und Entwickler/innen).
Ziel der Tagung war es, ein Basis-Regelwerk für Schrift-Deutsch zu schaffen, das drei Vorgaben erfüllen sollte:
- Das Regelwerk selber soll aus sich heraus ohne besondere Vorkenntnisse anwendbar sein.
- Durch die Verwendung der Regeln sollen Texte entstehen, die für Deutsch-Lernende gut verständlich und übersetzbar sind.
- Durch die Verwendung der Regeln sollen Texte entstehen, die durch Übersetzungs-Tools (Google Translate) gut übersetzt werden.
Wir diskutierten, wie sich vorhandene Instrumente (Leichte Sprache, BasisVokabular „Deutsch als Fremdsprache“, Google Translate) zur Entwicklung dieses Regelwerks nutzen lassen oder ob wir ganz neue Instrumente entwickeln (lassen) müssen.
Mit der Methode des „Design Thinking“ entwickelten wir neben einem Basis-Regelwerk auch Ansätze, wie wir das Produkt „Basis-Regelwerk“ verbreiten und vermitteln können.
Auf dieser Grundlage können wir nun auch Workshops und Übersetzungs-Dienstleistungen vermitteln.
Wir danken der Alfred-Töpfer-Stiftung und der Zeitschrift Merkur, dass sie uns Eine Woche Zeit auf Gut Siggen an der Ostsee ermöglicht haben!